Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung konfigurieren


Die Wirkleistungseinspeisung kann auf feste Einstellwerte begrenzt werden oder über externe Bauteile gesteuert werden. Ein Moxa-Gerät ermöglicht z. B. dem Netzbetreiber über einen Rundsteuerempfänger, die Einspeiseleistung von PV-Anlagen zu steuern.

Voraussetzung:

  • Bei den Wechselrichtern muss der Parameter Betriebsart Wirkleistungsvorgabe entweder auf Wirkleistungsbegrenzung P durch Anlagensteuerung oder auf Externe Vorgabe eingestellt sein.

  • Bei Verwendung eines Moxa-Geräts mit Rundsteuersignalempfänger muss in der Modbus-Konfiguration das Profil MOXA..._PLimit gewählt sein.

ACHTUNG

Verantwortung des Anlagenbetreibers für die Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung

Der Anlagenbetreiber ist verantwortlich für die Richtigkeit der Angaben zur Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung und zur Anlagenleistung.

  1. Fragen Sie Ihren Netzbetreiber vorab, ob Sie den Sunny Home Manager zur Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung einsetzen dürfen (Herstellererklärung "Einspeisemanagement nach EEG 2012 mit Sunny Home Manager (SHM) von SMA" verfügbar unter www.SMA-Solar.com).
  2. Stellen Sie die vom Netzbetreiber geforderte Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung ein. Fragen Sie gegebenenfalls Ihren Netzbetreiber.
  3. Machen Sie korrekte Angaben zur Anlagenleistung. Wenn Sie die Anlage erweitern, passen Sie den Wert für die Anlagenleistung an.

Wenn Ihr Netzbetreiber nur eine bestimmte Wirkleistungseinspeisung ins öffentliche Stromnetz zulässt, kann der Sunny Home Manager diese Anforderung überwachen und erfüllen, indem er bei Überschreitung der vorgegebenen Grenze die PV-Erzeugung der Wechselrichter reduziert.
Dabei wird berücksichtigt, dass in Zeiten, in denen Ihre PV-Anlage viel PV-Strom erzeugt, dieser aber gleichzeitig von Verbrauchern - Haushaltsgeräten oder einer Batterie, die geladen wird - direkt genutzt wird, trotzdem eine PV-Leistung zugelassen wird, die höher als die Einspeisebegrenzung ist (dynamische Wirkleistungsbegrenzung).

Zusätzlich zur dynamischen Begrenzung der PV-Erzeugung kann der Sunny Home Manager dafür sorgen, dass Verbraucher im Haushalt genau dann eingeschaltet werden, wenn so viel PV-Energie vorhanden ist, dass die Einspeisegrenze erreicht wird. Wird durch das Einschalten eines Verbrauchers mehr Leistung im Haushalt direkt verbraucht, muss die PV-Erzeugung entsprechend weniger oder gar nicht reduziert werden.

Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung auf 70 % der Anlagenleistung

Die Anlage (Anlagengröße: 10 kWp / Einspeisebegrenzung: 7 kW) kann momentan aufgrund guter Sonneneinstrahlung 90 % der Anlagenleistung produzieren.

  • Von den Verbrauchern im Haushalt werden momentan 20 % der Anlagenleistung verbraucht. Die restlichen 70 % der Anlagenleistung werden ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
    Keine Begrenzung der PV-Erzeugung nötig.

  • Ein Verbraucher wird ausgeschaltet und im Haushalt werden nur noch 10 % der Anlagenleistung verbraucht. Folglich stehen 80 % der Anlagenleistung zum Einspeisen ins öffentliche Stromnetz zur Verfügung - mehr als erlaubt.
    Der Sunny Home Manager reduziert die PV-Erzeugung von den theoretisch möglichen 90 % der Anlagenleistung auf 80 % der Anlagenleistung. Es werden weiterhin 70 % der Anlagenleistung ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

Eine Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung kann wie folgt eingegeben werden:

  • Begrenzung auf einen festen Wert der Anlagenleistung in kW (Einstellbereich 0 kW bis 0,99 x Anlagenleistung kW)
    Sollte zusätzlich zu dieser Einstellung auch eine Begrenzung durch externe Vorgaben vorliegen, so wird auf den kleinsten Wert begrenzt.

  • Begrenzung auf einen prozentualen Anteil der Anlagenleistung (Einstellbereich: 0 % bis 99 %)
    Sollte zusätzlich zu dieser Einstellung auch eine Begrenzung durch externe Vorgaben vorliegen, so wird auf den kleinsten Wert begrenzt.

  • Zero Export - blockiert die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz (Einstellung: 0 % oder 0,000 kW der Anlagenleistung). Aufgrund von Regelzykluszeiten kann möglicherweise trotzdem eine unvermeidbare Restmenge an Energie in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

  • Externe Vorgaben - die Wirkleistungseinspeisung wird erst dann begrenzt, wenn dies durch externe Vorgaben erforderlich ist. Derartige Limitierungen können aus verschiedenen externen Quellen stammen, z. B. Netzsystemdienstleistungen über ethernetbasierte Kommunikation oder einem angeschlossenen Moxa-Gerät.
    Diese Option kann zusätzlich zu einem vorher eingegebenen Begrenzungswert (in % oder kW der Anlagenleistung) aktiviert werden.
    Grundsätzlich gilt: Sollten mehrere externe Vorgaben vorliegen, wird auf den kleinsten Wert begrenzt.

Wenn ein Batterie- oder Hybrid-Wechselrichter in Ihrer Anlage enthalten ist, können Sie ab Einstellung einer definierten Begrenzung der Anlagenleistung (< 10 % der oder den entsprechenden kW-Wert der Anlagenleistung) den Batterie- oder Hybrid-Wechselrichter in das Energiemanagement mit einbeziehen und die überschüssige PV-Energie zum Laden des Batteriespeichers nutzen.

Mit einem Funktionstest können Sie die Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung überprüfen:

  • Im Bereich Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung die Option max. xx kW wählen und den Wert 0 eingeben. Dadurch begrenzt der Sunny Home Manager sofort die Wirkleistung, wenn der Wechselrichter beginnt, in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen.

Unterstützte Wechselrichter für die Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung auf 0 %

Die Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung auf 0 % unterstützen nur Wechselrichter, die die Fallback-Funktion unterstützen: Im Falle eines Kommunikationsabbruchs zwischen dem Sunny Home Manager und dem Wechselrichter fällt der Wechselrichter auf 0 Watt Ausgangsleistung zurück. Für weitere Informationen siehe Anleitung des Wechselrichters unter www.SMA-Solar.com.

Vorgehen:

  1. Im Bereich Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung die zutreffende Option wählen:
  2. Wenn keine Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung für Ihre Anlage gefordert ist, keine Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung wählen (Werkseinstellung).
  3. Wenn eine Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung für Ihre Anlage gefordert ist, können Sie diese Forderung wie folgt erfüllen:
  4. Wenn der Netzbetreiber eine Begrenzung auf einen prozentualen Anteil der Anlagenleistung fordert, die Option max. xx % der Anlagenleistung wählen und den geforderten Prozentsatz eingeben.
  5. Wenn der Netzbetreiber eine Begrenzung auf eine maximale Wirkleistung in kW fordert, die Option max. xx kW wählen und die maximale erlaubte Wirkleistung in kW eingeben.
  6. Wenn der Netzbetreiber eine Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung auf 0 % oder 0 kW ("Zero Export") fordert, bei der entsprechenden Option den Wert 0 eingeben.
  7. Wenn die Wirkleistungseinspeisung erst dann begrenzt werden soll, wenn dies durch externe Vorgaben nötig wird, nur externe Vorgaben umsetzen aktivieren.
  8. Wenn Sie einen Batterie- oder Hybrid-Wechselrichter in Ihrer Anlage haben und die Anlagenleistung auf einen entsprechend niedrigen Wert eingestellt haben, können Sie mit der überschüssigen PV-Energie den Batteriespeicher laden: Aktivieren Sie dafür die Option unter Einbeziehung des Batteriewechselrichters.
  9. [Speichern] wählen.
  10. Die Daten werden übertragen. Dieser Vorgang kann bis zu 5 Minuten dauern.In der Seiten- und Menüauswahl Energiebilanz > Tag wird im Diagramm Erzeugung die eingegebene Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung als gestrichelte rote Linie angezeigt.
  • In der Seiten- und Menüauswahl Energiebilanz > Tag wird im Diagramm Erzeugung die eingegebene Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung als gestrichelte rote Linie angezeigt.